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Triebwerkstests in Peebles

Für die Zulassung eines neuen Modells durch die US-Luftfahrtbehörde FAA muss GE wie alle Hersteller nachweisen, dass die Triebwerke auch unter widrigen Wetterbedingungen sicher funktionieren. Aus diesem Grund simulieren die Spezialisten in Peebles mit großem Aufwand die verschiedensten Situationen. So kann eine auf Schienen gelagerte und so je nach Bedarf drehbare Windanlage mit zahlreichen kleinen Propellern Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erzeugen. Sie wird meistens zu Seitenwindtests genutzt.


Stehen Leistungsmessungen an kommt so genannte „Turbulence Control Structure“ (TCS) zum Einsatz. Sie ähnelt einem gigantischen Golfball und wird direkt vor den Lufteinlauf positioniert. Sie besteht aus einer perforierten Wabenkernstruktur und ist dadurch zu 60 Prozent durchlässig. Das Gerät beruhigt den einströmenden Luftfluss und ermöglicht damit genauere Messungen.


Ans Eingemachte geht es auch beim Kontakt mit Wasser, Eis oder Hagel. Eine leistungsstarke Batterie von Sprühkanonen bläst Wasser in den Antrieb, um einen Flug durch einen schweren Regenschauer nachzustellen, bis zu 4500 Liter pro Minute. Für Eis- und Hagelversuche müssen Lastwagen aus der nächsten Ortschaft Tonnen von Eis heranschaffen, die dann in Peebles von einer speziellen Maschine in bestimmte Größen zerkleinert und abgemessen werden. Aus 19 Kanonen bei großen Modellen oder sieben bei kleineren Ausführungen werden die Eisstücke dann für 45 bis 60 Sekunden ins Aggregat geschossen.