Aircraft

ENAER Pantera

Drei Jahrzehnte lang hatte sich die Fuerza Aérea de Chile (FACh) auf die altehrwürdige Hawker Hunter als ihr wichtigstes Jagd- und Angriffsflugzeug verlassen. Die Suche nach einem Ersatz erwies sich als schwierig. Das damalige US-Embargo gegen das südamerikanische Land machte die Sache nicht einfacher, und so beschloss Chile 1985, seine Flotte von Dassault Mirage 50-Kampfflugzeugen mit Hilfe von Israeli Air Industries (IAI) zu verbessern. Die FACh hatte 1979 insgesamt 16 Exemplare von Dassault erworben.

Verantwortlich für die Modifikationen in Chile war das 1984 gegründete Staatsunternehmen ENAER (Empresa Nacional de AERonautica de Chile), das Anfang 1986 den Auftrag erhielt, die Modifikationen durchzuführen. Zusammen mit dem IAI führte man mehrere Merkmale des Kfir-Jägers mit Ausnahme des General Electric J79-Triebwerks ein, das wegen des Embargos nicht verwendet werden konnte. Stattdessen wählten die Ingenieure das verbesserte Snecma Atar 9K-50, das auch die Mirage F1 antreibt. Zur verbesserten Avionik gehörten ein neues Head-up-Display (HUD) und ein Trägheitsnavigationssystem (INS) sowie das Entfernungsradar Elta EL/M-2001B. Die aerodynamische Konfiguration ähnelte der der Kfir C7 mit nicht beweglichen Canard-Vorderflügeln zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit und einer neu gestalteten Nase mit Wirbelgeneratoren an der Seite und einem nach unten verlegten Stauroht. Weitere Neuerungen waren eine Luftbetankungssonde, der Einbau des elektrischen und hydraulischen Systems der Kfir sowie das robustere Fahrwerk des israelischen Mirage-Derivats. Für den Einbau der neuen Avionik wurde die Nase um 0,91 m verlängert. Zusätzliche Befestigungspunkte unter den Lufteinlässen erhöhten die Bandbreite der Zuladung einschließlich der israelischen Luft-Luft-Rakete Python III. ENAER entwickelte den Radarwarnempfänger Caiquen III und den Düppel- und Täuschkörper Eclipse.